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Glaubenszeugnis einer verstobenen Frau -Erna Stieglitz

Aktualisiert: 1. Jan.




Erna Stieglitz - sagt jemanden der Name etwas? Erst als ich schon erwachsen war erfuhr ich viel über sie. Außerdem erkundigten sich gerade in den letzten Jahren einige Leute bei mir, ich hätte sie doch bestimmt gekannt. - Sie wohnte nur ein paar Straßen weiter.

Zunächst einmal: Ich selbst kannte sie kaum, kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, dass ich sie bewusst gesehen haben, obwohl wir zur gleichen Pfarrgemeinde gehörten und es nur wenige Minuten zu Fuß zu ihrem Heim war, welches sie erbaute. So kenne ich sie:

Ich war damals noch im Kindergarten. Zu ihrem Geburtstag bekam sie immer Blumen von den Kindergartenkindern. Mindestens einmal war ich dabei und übergab die Blumen. Ich war zehn Jahre alt, als sie gestorben ist.

Jetzt zu dem, was ich weiß, jedoch von anderen Personen, vor allem auch von Pater Hans Buob, der in dieser Gemeinde Kaplan/Vikar war. Ein wenig von Leuten, die bei ihr Exerzitien machten.

Erna Stieglitz wurde am 09. Oktober 1894 in Augsburg geboren. Sie heiratete und wurde jung Witwe, schon im ersten Weltkrieg. Für sie war dies ein Zeichen, sich ganz und gar in den Dienst Gottes zu stellen. Mitten in der Stadt gründete sie eine Volksküche und eine Nähstube. - Hier nähte sie für Arme. Auch kranken Familienmüttern half sie. Und einen Teil ihrer Wohnung gab sie für Kranke her, ließ dort Betten aufstellen. Wegen ihres caritativen Tuns wurde sie von allen nur Mutter Erna genannt. Sie schloss sich dem 3. Orden des Heiligen Franziskus an und hatte zu den Englischen Fräulein guten Kontakt. In der Kirche St. Wolfgang in Augsburg betete sie vor der Statue des Heiligen Josef. Sie hatte den Eindruck, ein Altenheim bauen zu sollen, zu seinen Ehren Dies machte sie auch, es war ein kleines Altenheim mit wenigen Plätzen und auch einer Kapelle. - Eben das Haus, welches ich aus Kindertagen kenne. Dieses Heim baute sie im Vertrauen darauf, dass der Heilige Josef schon das Geld geben würde. Sie war immer knapp an Geld, hatte zwischendurch auch viele Rechnungen. Doch für sie war klar: Josef wird schon helfen.

In den letzten Jahren war dieses Haus ein Hospiz, welches barmherzige Schwestern betreuten. Zwischendurch war es auch eine Eremitage, aber es stand auch länger leer. Nun soll es nochmals einen neuen Zweck bekommen.

Erna Stieglitz hat auch Besinnungstage angeboten, jedoch nicht alleine. Vor allem eine Schwester Brunhilde, die in in dem Altenheim half und dort wohnte, unterstützte sie. Auch Freunde, die ein geistliches Leben führten.

Widersprechende Angaben gibt es zu einer Stigmatisation. Manche sagen, sie wäre stigmatisiert gewesen, aber man hätte es nicht gesehen. Ein Priester, der sie sehr gut kannte sagt, dass sie nicht stigmatisiert war.

Im Internet kann man überall lesen, dass sie 1965 gestorben wäre. Das stimmt nicht; es kann schon deshalb nicht stimmen, weil Pater Buob erst ab 1966 Kaplan in dieser Gemeinde war. Erna Stieglitz ist 1975 gestorben. Außerdem bin ich selbst erst 1965 geboren, kannte sie aber.

Ihr Seligsprechungsprozess ist eingeleitet.


Erna Stieglitz - eine Frau, von der ich während Lebzeiten wenig mitbekam, obwohl sie in meiner Nähe wohnte. Sie machte keinen Hehl aus ihrer Berufung, wirkte eher im Verborgenen, hat wohl auch mystische Schriften hinterlassen. - Das wusste ich alles nicht, als ich in der Nähe wohnte. Auch meine Mutter nicht, bei der ich mich nochmals erkundigte. Sie kannte Erna Stieglitz von der Kirche, aber mehr nicht, da Mutter Erna sich aktiv nicht in der Gemeinde einbrachte. - Sie war eine betende Frau.


Erna Stieglitz zeigt: Die Heiligen sind mitten unter uns, wie übersehen sie oft. Auch wir können solche Heilige werden. Dafür müssen wir nicht viel tun. - Gottvertrauen ist das wichtigste.


Beten wir um Heilige, mitten in der Welt und dass wir selbst zu Heiligen werden.

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